Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Dienstag, 6. September 2011

Bürgerliste will genauen Bedarf an Kitaplätzen ermitteln lassen


Den Gemeinderäten liegen offenbar widersprüchliche Zahlen vor. Eine genaue Analyse soll künftige Planungen erleichtern.

Die offene Bürgerliste (OBL) von Wachau will die Kapazitäten der Kinderbetreuungseinrichtungen in der Gemeinde genau ermitteln lassen. Das teilt OBL-Gemeinderat Lothar Israel mit. Dazu werde ein Antrag in den Gemeinderat eingereicht. Die Verwaltung soll beauftragt werden, eine Bedarfsanalyse und eine Kapazitätsplanung zu erarbeiten. „Die Erhebung sollte für jeden Standort erarbeitet werden und zwar getrennt nach Krippe, Kindergarten und Hort. Die aktuellen Geburtenzahlen und monatlichen Schwankungen müssen dabei berücksichtigt werden. Wir brauchen keine Durchschnittswerte“, sagte Israel.

Hintergrund des Vorstoßes sind Diskussionen auf der jüngsten Sitzung des Wachauer Gemeinderates. Damals ging es um die Sanierung des AWO-Kinderhauses in Wachau. Die OBL hatte vorgeschlagen, das Dachgeschoss der Kita nicht weiter auszubauen und das Geld angesichts der knappen Kassen zu sparen. Zunächst sollten die unbesetzten Plätze in den Kindereinrichtungen belegt werden. „Uns lag ein Schreiben des Landratsamtes vor, worin von einer Überkapazität von 60 Plätzen ausgegangen wird“, sagte Israel. „Offensichtlich wurden wir falsch informiert, offenbar stimmen die Zahlen nicht“, sagte Steffen Jakob, ebenfalls OBL-Gemeinderat, nach der Sitzung.

Zu dem Thema hat die OBL einen offenen Brief an die Leiterin der Wachauer AWO-Kita Veronika Knauer geschrieben. Darin legen die Abgeordenten das Problem dar und rufen die Einrichtung zur Zusammenarbeit auf. Denn inzwischen lägen Zahlen vor, die eine Belegung der Kitas an der Kapazitätsgrenze belegen. „Wir möchten Unstimmigkeiten vermeiden und die Betreuung der Kinder sichern“, heißt es in dem Schreiben. Für die Kinder müssten Betreuungskapazitäten vorhanden sein oder geschaffen werden. Nach gegenwärtigem Stand solle ab 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz bestehen. „Wir sollten nicht erst reagieren, wenn es zu spät ist“, sagt Israel. (SZ/td)



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